Ron Evans Group 2019
Musiker-Steckbriefe und Bandfoto vom November 2019
Bevor es am 16. November 2019 nach Augsburg ins Madhouse ging, trafen wir uns in München bei Rainer. Ich hatte ein paar Lichter aus meinem Studio in Hannover im Kofferraum und kam ein wenig früher, damit ich aufbauen konnte. Der Raum war nicht wirklich groß, aber für die Zwecke schon ausreichend. Ein schwarzer Hintergrund wurde auf einer Sofarückenlehne schräg an die Wand gestellt, jeweils eine LED links und rechts, für die Headshots hatte ich noch einen Spot hinter der fotografierten Person, aber im Nachhinein fand ich das Licht hier zu schwach eingestellt – ich wollte am Übergang Person zu Hintergrund einen dunklen Grauton, so wie in meinem Studio. Ich hatte aber das Licht von dem großen Fenster hinter mir etwas unterschätzt.
Dann ging es los, James und Rainer waren die ersten, dann kamen Ron, Rodney und Christoph für die zweite Runde und am Schluß ein Gruppenfoto. Irgendwie sollte das alles in eine Stunde passen – es waren am Ende 55 Minuten und die Zeit für Auf- und Abbau der Lichter. Und zu Hause sieht man dann, was man wieder anders oder besser hätten machen können. Aber das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen – es ist natürlich anders, wenn man mit jeder Person mehr Zeit zur Verfügung hat und verschieden Licht- und Hintergrundeinstellungen verwenden kann.
Für diese Seite gibt es nun die Fotos in meiner klassischen Schwarzweiß-Entwicklung1, die ich inzwischen für mein gesamtes Portfolio verwende. Aber es gibt sie auch noch in Farbe 2 und die Texte auch im Original3.

Ausbildung in den Bavaria Studios, München – Director of Photographie, BVK. Ab 1960 Klavierunterricht im Internat Marquartstein, ab 1967 Organist und Sänger bei verschiedenen Bands, u.a. Funny Figures (mit Ron Evans und Hanns Christian Müller), Beatstones, Münchens legendäre, immer noch aktive Beatband (gegründet 1964) und Münchens bekannte 70er Soulband Phantoms. In den 70ern Studiomusiker, Tournee- und Begleitmusiker bei Silver Convention, Penny McLean, Love Generation. Als Kameramann drehte James seit 1975 achtzig TV-Movies (darunter elf Tatort- und Polizeiruf 110-Folgen), TV-Serien wie die Grimme-Preis Serie: Fast wia im richtigen Leben, wie SK-Kölsch und Der Dicke und zehn Kinofilme, darunter Kehraus und Man spricht deutsch mit Gerhard Polt und H.C.Müller, Lauf um Dein Leben, Homies und Kleine Morde mit dem Regisseur Adnan Köse.

Studierte Saxophon, Klarinette und Fagott am Richard Strauss Konservatorium München. 1982 begann die bis heute andauernde Phase der Trouble Boys. Unzählige Konzerte und Festivals auf großen und kleinen Bühnen (ca. 2500) und viele TV-Shows mit Thomas Gottschalk (Late Night) und Günther Jauch (Na Siehste) haben diese Band weit über Münchens Grenzen hinaus zu einer Legende gemacht. Mit den Trouble Boys gemeinsam auf der Bühne waren u.a. Spandau Ballet, Robin Beck. Da Rainer eine Band aber noch nie reichte, spielte er u.a. auch bei den Thunderbirds, Kapelle Wissmann mit Paul Vincent, Rockpoint, Heilig, Sixties. Darüber hinaus stand er als Saxophonist u.a. mit Bonnie Tyler und Ten Sharp auf der Bühne. Ebenso stand er dreimal in der deutschen Vorausscheidung für den ESC, u.a. mit Joy Flemming, auf der Bühne.

Der aufmerksame Zuhörer wird feststellen, dass Christoph kein bloßer Knüppelschwinger ist, sondern ein Schlagzeuger. Musikalität jenseits stilistischer Festlegungen, höchste Aufmerksamkeit für das musikalische Geschehen zwischen den Bandkollegen und ein Gespür für den Raum sind hier die zentralen Stichworte. So spielte er schon 1994 bis 2001 mit der Ron Evans Group. Seit 2001 in Berlin beheimatet, folgten Ausflüge u. a. in den Jazzbereich (Mark Scheibes Montagsclub), aber auch in unterschiedlichste Musikstile von Schlagerartigem bis HipHop. Von 2004 bis 2018 bildete er zusammen mit verschiedenen Bassisten und Jeff Mesirow das Trio Mezz, das seine Wurzeln im Rock der sechziger Jahre hat, aber mit großer musikalischer Fantasie auch Elemente des Soul, Blues und Crossover einbezog. Seine stimmliche Bandbreite bringt Christoph ein, um die Sounds als Backgroundsänger kreativ zu unterstützen.

In England geboren, wuchs aber in Schottland auf. Rodney kam in den frühen Sechzigern nach Deutschland mit Tommy & The Delmonts, die dann in ganz Deutschland auf dem Star Club Circuit spielten. Danach spielte Rodney bei Didi und his ABC Boys, eine sehr beliebte deutsche Gruppe aus Berlin, bekannt für ihre Aufnahmen in Deutsch von Beatles Songs. Sie spielten in ganz Europa, von Norwegen und Deutschland bis Italien und Spanien sowie auf allen US-Stützpunkten. Ein Highlight war ihre Rolle als Vorgruppe der Rolling Stones auf deren Deutschland- und Österreich-Tour von 1967. Rodney spielte in Deutschland mit verschiedenen Bands, wie The Renegades, Rocking Mona, Delano, The William Powell Soul Band, Albert C. Humphrey, The Unknown Stuntmen und seit 2010 mit seinem alten Freund Ron Evans.

Songwriter, Sänger und Gitarrist, schlagfertig, immer in Bewegung und mit einer gehörigen Portion Humor. Als Sohn eines Engländers und einer Deutschen in der Nähe von Hannover geboren, verbrachte Ron seine Kindheit in England und Australien, ehe er Mitte der 60er Jahre nach Deutschland zurückkehrte. Er spielte in der Schülerband im Kamber-Internat in Berg. Nach der Schulzeit verschlug es ihn erst einmal zum Film, er machte ein Praktikum bei den Bavaria Studios, jobbte als Kabelträger und Kleindarsteller. Danach folgte mit der Band von Hanns Christians Müller, den Funny Figures, ein längeres Engagement im Deutschen Theater. In den folgenden Jahren spielte er in verschiedenen Rock- und Blues-Formationen und entwickelte sich als Musiker, Sänger und Komponist weiter. Er war in den 70er Jahren auch als DJ in Skandinavien unterwegs, zog dann in den 80er Jahren nach Starnberg und betrieb dort bis Anfang der 90er Jahre ein Schallplattengeschäft.


Die beiden letzten Fotos zeigen viel von der Stimmung in dieser Stunde. Ich denke sehr gerne an diesen Tag zurück und bin dankbar für die gemeinsame Zeit.
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Die hier gezeigten Fotos sind auch direkt im Portrait-Album als Diashow zu betrachten. ↩
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Die Fotos wurden damals in Farbe auf der Website der Ron Evans Group und für Eintrittskarten verwendet. Außerdem sind sie auch in einem alten Blog-Artikel zu finden. ↩
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Und schließlich noch der Link zum Internet-Archiv mit der Musiker-Seite aus der Zeit. ↩